1948. Glashütter Seifenkisten vor Scheune an der Burkhardtsmühle. Obere Reihe v.r. Manfred Auch †, Rolf Raisch, Rudi Höss †, Rolf Maurer †, Willy Ottmüller, Karl Krieg †, Heinz Leonhardt †, Rudi Zeller †, Untere Reihe v.r. Heinz Lambacher †, Albrecht Wezel †, Hermann Krieg (Schäfer), Rolf Haug †, unbekanntes Kind.
Ein Glashütter erzählt mir über einen Freizeitspaß, in den Nachkriegsjahren:
Wir haben damals drei Seifenkisten gebaut. In der Mitte ein Brett, hinten und vorn zwei Achsen mit Kinderwagenrädern, die mit einer Klammer an den Achsen befestigt waren. Die Steuerung waren Stricke, die mit der Vorderachse verbunden waren. Ab und zu waren neue Räder fällig. Räder mit Gummireifen und Speichen waren allerdings sehr rar zu bekommen. Sie gingen auch sehr schnell kaputt. Und dann war das Gejammer groß. Wo bekommen wir neue Räder her? Nur wenn jemand einen neuen Kinderwagen gekauft hatte, gab es für uns neue Räder für umsonst. Wir hatten ja damals kein Geld.
Mit unseren Seifenkisten sind wir von der Glashütte zum Dettenhäuser Weg hochgelaufen (Waldhütte Weißes Häusle) um dann den steilen Scherwässere Weg hinunter bis zur Burkhardtsmühle zu fahren. Anschließend haben wir die Seifenkisten mit einem Stock wieder in die Glashütte zurückgeschoben. Warum geschoben? Wahrscheinlich hatte man keinen Strick – einen Stock hatte man immer. Der Vater von einem von uns war Schreiner, der konnte uns helfen, bessere Seifenkisten zu bauen.
Zum ersten ca. 1950 vom Schwäbischen Automobil Club (SAC) professionell veranstalte und ausgeschriebene Seifenkistenrennen am Stallberg (Hauptstraße) kamen viele Fahrer und Zuschauer von außerhalb. Start war am Stallberg in Höhe der Gaststätte Schönbuch, wo eine Rampe errichtet war. Wo das Ziel war, weiß er nicht mehr. Er kann sich aber gut an den teilnehmenden Glashütter Kumpel Rolf Raisch gut erinnern. Der kam nicht sehr weit und zerlegte die OPEL Seifenkiste des Stuttgarter Opel Händlers Schott am Schäferbrunnen. Totalschaden!
